SWM Zukunft

  • #1

    Hallo zusammen,


    mich würde mal interessieren wie ihr so die Zukunft von SWM seht.
    Wird es ein Nischenhersteller bleiben? Oder wird er gar wieder verschwinden? Oder langfristig nur noch alles aus China?
    Fokus eher auf billige Classicbikes und 125er oder doch auch noch Enduro/SM? Oder...


    Anbei mal so meine Gedanken und Meinungen. Fühlt euch frei auch eure Gedanken auch zu äussern!


    Ich habe meine RS500R jetzt etwas mehr als zwei Jahre und bin zufrieden damit (sowohl im Enduro als auch auf MX Pisten). Für mich Hobbypilot ausreichend. Leider noch etwas wenig gefahren aber das sollte dieses Jahr mehr werden. Damals hat sie 6700 CHF gekostet.
    Wenn ich mir jetzt so die Preise ansehe wundert mich die aktuelle Situation nicht sehr.
    Und die wäre? Nunja...Bisher habe ich noch keine einzige SD, Classic oder die aktuelleren En/SM hier in meiner Gegend auf der Strasse gesehen. Nur ein paar 500SMs oder 650er der ersten Generation. Wenn ich mir so die Preise anschauen bin ich auch erstaunt dass die RS500 nun für 8490 CHF verkauft wird. Diesen Preisanstieg finde ich schon heftig! Auch eine SD für 9-10500 cHF finde ich kein Schnäppchen mehr. Da würde ich dann doch eher ein paar Monate warten und zu der T700 greifen...
    Gleiches bei der 500er. Wenn ich heute nochmal vor der Wahl stehen würde, würde ich auch keine SWM mehr kaufen sondern lieber noch 2000 CHF drauf legen und mir gleich eine orangene oder "echte" Husky zulegen. Vor zwei Jahren war die Preisdifferenz zu was aktuellem 40%. Das finde ich ok und für den Hobbybereich oder als Viertmotorrad und dass nicht alles up-to-date ist sehr fair. 20% Preisdifferenz jedoch nicht mehr...da würde ich eher ein oranges Vorjahresmodell nehmen...da sind auch mindestens 10% Rabatt drin.


    Hier in der CH hat ja zu Jahresbeginn auch der Importeur gewechselt. Mal sehen wie das wird...
    Was mich sogar etwas ärgert ist dass manche Händler mit total unkompetenten Slogans werben.
    Zitat "Die neuen SWM werden in Zusammenarbeit mit Husqvarna hergestellt! Somit wird neuste Technik, Know-How und vieles mehr in die neuen Modelle eingebaut! Womit nochmal ein riesiger Schritt in Sachen Qualität stattgefunden hat."
    und weiter steht unter dem SWM Logo " powered by Husqvarna"
    Na gehts denn noch?!? Das brauche ich glaube ich nicht weiter zu kommentieren...ich finde es einfach eine Schande! Und dagegen müsste Hqv eigentlich rechtlich vorgehen...
    Wenn ich dann auch die Preise der Classics sehe dann wundert es mich bei dieser Qualität auch nicht dass hier in der CH ich noch keine einzige auf der Strasse gesehen habe. 6-7000 CHF finde ich da schon nicht mehr so preiswert....


    Wenn ich richtig informiert bin hat Mitbegründer Ampelio Macchi seine Hände mittlerweile nicht mehr im Spiel (zumindest operativ), oder wurde ausgebootet.
    Ich frage mich auch was ist da noch Made in Italy? Die Classics/125er bestehen ja quasi zu fast 100% nur noch aus Teilen die in China gefertigt wurden. Ich habe stark den Eindruck dass in ein paar Jahren die "alten" Husqvarnab asierten SWMs (300/500/650er) auslaufen werden und nur noch Classic und 125er Motorräder produced in China, assembled in Italy angeboten werden. Jetzt kommt ja dann bals noch eine 125er Classic (Outlaw, Ace, Varez).Und ich bin echt am zweifeln ob die SD noch mal Euro 5 tauglich gemacht wird.


    Korrektur: die Varez ist eine neue Naked mit 400bzw 125ccm https://www.swm-motorcycles.it/en/varez/


    Und was meint Ihr?

  • #2

    Also ich denke, die gesamte Preisfindung der SWM Palette ist noch lange nicht abgeschlossen.


    Sicher ist für mich, das z.B. die Classic Preise beim Händler unter normalen Bedingungen +/- 10 bis 15 % um die Preise von Royal Enfield pendeln könnten.
    Das ist für mich so eine Benchmark.


    Sicherlich werden im Enduro Segment keine Preise á la Husqvarna/KTM zu erreichen sein. So ein Abstand von x Prozent nach unten zu Gas/Gas dürfte realistisch sein.
    Ist ja auch eine Frage der Komponenten, Stoßdämpfung, Bremsen, Räder


    Die 650er dürfen doch max 70 % einer 700er GS von BMW kosten.


    125er werfen die SWM´ler doch nur an die Front um Stückzahlen zu machen. Da wollen die einfach mit auf de Welle surfen...


    Wenn das so realistisch gehandelt wird, man die Händlerschaft halten kann und bei Service und ET Versorgung stabile Verhältnisse schafft, dann sehe ich in Deutschland schon einen Marktanteil von vielleicht 2 bis 3 % als realistisch an.


    Man kann das ja bei Benelli sehen, da geht es gut voran. Aber genauso kann es eben sein, wenn die Jungs ihre Hausaufgaben nicht machen, daß zumindest der deutsche Markt verbrannte Erde wird und die so bei 150 bis 250 Zulassungen rumdümpeln.


    Ob Teile aus China kommen oder Uganda oder Nürnberg, Qualität kann man überall bekommen, man muß es nur bezahlen (wollen)!


    Husqvarna spielt für mich da als Begriff keine Rolle, das ist ein Brand, KTM "spielt" damit und hat das als Portfolioergänzung reingenommen, passte da ja auch gut rein.
    Ich denke, SWM und Husqvarna gehen dort immer weiter auseinander, Stück für Stück werden die SMW Leute da eigenständig werden (müssen).

    Oh heilige Maria der gesegneten Beschleunigung! Verlass uns nicht in diesem Moment! (Elwood Blues)

  • #3

    also 2-3% Marktanteil in D halte ich für utopisch
    2018 waren es gerade mal 0.35%, Tendenz fallend (-16%). (wohlgemerkt bei 11% wachsendem Gesamt-Markt)
    https://files.vogel.de/vogelon…e/issues/bub/2018/012.pdf
    https://files.vogel.de/vogelon…e/issues/bub/2017/000.pdf


    Die 125er Kleinkrafträder haben 2017 kräftig geholfen den Absatz im Vgl zu 2016 zu steigern. 2018 waren es aber schon 30% weniger 125er. Da half auch der Mehrabsatz bei den Krafträdern dank der Classics nichts. SD, 300/500er sind vom Gefühl her eh nur noch Ladenhüter...

  • #4

    Also 2 bis 3 % halte ich in D. nicht für utopisch.
    Aber dahinter steckt dann eine passende Preisgestaltung, ein aktives Händlernetz und ein wirkliches Bemühen im After-Sales Bereich.


    Die Classic Modelle stehen bzw. standen sich ja aus einer anfänglich viel zu hohen Preisforderung die Räder in den Tank. Und dann hat irgend jemand das Kind mit dem Bad ausgeschüttet und mit dem Preishammer quasi den "Darwin-Marketing-Award" gewinnen wollen. Ehrlich, in über 30 Berufsjahren habe ich so einen Fehler noch nie gesehen. Das war schon an der Grenze zum Marken-harakiri.


    Und die Zahlen bzw. Tendenz fallend, ist ja logisch, wenn ich "meine" Händelr verbrenne - dann geht es nur durch die Asche wieder als Phönix wieder nach oben.
    Und davon muß sich zumindest die Verkaufsmannschaft noch eine ganze Menge aufs Haupt streuen... (my2c)


    Aber das sind ja im Grunde auch verschiedene Schuhe - Deutschland ist ja nicht der Nabel der Welt und die Chinesen gehen ja eventuell doch durch tiefe Täler mit Tränenmeeren - wie bei Benelli - umd dann irgendwann nach Jahren ! doch nach vorne zu kommen. Ich bin da nicht so skeptisch für SWM.

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  • #5

    Mal was Positives.


    Im Glauben, daß die Jungs in Italien doch nichts ordentlich zusammenschrauben, habe ich in "trockener" Erwartungshaltung mal eben an der Classic rechts den Bremshebel runtergebaut. Wollte die Buchse schön mit speziellem wasserabweisenden Fett traktieren und alles wieder liebevollordentlich zusammenbauen - so wie sich das für deutsche Maschinenbautechniker gehört.


    Als ich das Bremspedal dann in der Hand hatte fiel mir der Kitt aus der Brille: die Jungs haben dort 2 Kugellager als Drehpunkt verbaut.
    Unglaublich! Ich habe das dann ein bißchen abgeschmiert und den Bremshebel völlig verzückt wieder auf die Welle geschoben. Vermutlich hatten die noch eine Million Kugellager bei Shineray im Lager, und die mußten dringend weg...


    Also wenn so ein technischer Aufwand bei den Leuten in der Konstruktion Standard ist, dann habe ich um deren Zukunft wenig Sorgen!

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  • #6

    Ich sehe das jetzt aus Engineering Sicht weniger euphorisch.
    Zynisch gesehen würde ich das so interpretieren: Die wissen dass die Bremsen nix taugen, die Fahrer also mit vollem Gewicht in den Bremshebel treten und das die Lager auf Dauer nicht mitmachen. Daher 2 Stk…
    Pragmatisch gesehen könnte es aber auch sein dass zwar ein stärkeres Kugellager erforderlich gewesen wäre, man solche aber nicht gerade günstig von einem Zulieferer gekriegt hat, jedoch von den verbauten viele günstig vefügbar waren. Eins ist aber zu klein dimensioniert, also nimmt man zwei.
    Glaub mir: kein Konstrukteur verbaut mehr als nötig wenn er etwas verdienen will. Da bin ich zu sehr im OEM Bereich tätig als dass ich an gewollte Überdimensionierung von Bauteilen glaube

  • #7

    O.k., aber wie viele Hersteller haben da entweder eine billige Plastikbuchse oder eine Bronzebuchse montiert?
    Ich fand das nur interessant, ich habe an dem Bike ja Alles gefunden, von Baumarktmüllqualität ohne jegliche Paßgenauigkeit bis zu so einer Overkill-Lösung.

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